Stadtrundgang Meppel (von Weberviertel bis Segeltuch)

28 Minuten (2.1 km)

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  • Meppel ist ein nettes Städtchen, in dem die reiche Handelsgeschichte noch sichtbar ist. Die Waren wurden damals per Schiff übers Wasser transportiert. Mit den zahlreichen Grachten kam Meppel dabei eine wichtige Rolle zu. Einige der Grachten sind noch erhalten, ebenso wie die schöne Altstadt mit dem Meppeler Turm und den alten Speicherhäusern.

    Beginnen Sie Ihren Rundgang auf dem K…

    Meppel ist ein nettes Städtchen, in dem die reiche Handelsgeschichte noch sichtbar ist. Die Waren wurden damals per Schiff übers Wasser transportiert. Mit den zahlreichen Grachten kam Meppel dabei eine wichtige Rolle zu. Einige der Grachten sind noch erhalten, ebenso wie die schöne Altstadt mit dem Meppeler Turm und den alten Speicherhäusern.

    Beginnen Sie Ihren Rundgang auf dem Kirchplatz (Kerkplein) am Fuße der 600 Jahre alten Kirche (Grote Kerk oder Mariakerk). Die Schilder führen Sie dann zur Hoofdstraat, der größten Einkaufsstraße von Meppel. Halten Sie hier kurz inne und werfen Sie einen Blick auf die alten Giebel. Ein Stück weiter in der Touwstraat und in der Woldstraat war vor dem Zweiten Weltkrieg ein jüdisches Viertel. Mehrere denkmalgeschützte Gebäude und Gedenktafeln erinnern an die (tragische) Geschichte dieser jüdischen Gemeinschaft.

    Sie kommen auch zur Keizersgracht, die aufgrund der zahlreichen dort ansässigen Weber als „Weberviertel“ bezeichnet wurde. Zu Hochzeiten der Web-Industrie wurde in Meppel an 700 Webstühlen gearbeitet. Bekannt war vor allem das Ever-Tuch, ein leichtes Segeltuch, das unter anderem bei den Schiffen der niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) zum Einsatz kam. An der Stoombootkade können Sie sich die Schiffervergangenheit von Meppel noch lebhaft vorstellen. Von hier aus legten die Schiffe unter anderem Richtung Amsterdam ab. Die auf dem Rückweg mitgenommenen Waren wurden in den zahlreichen Speicherhäusern eingelagert.

    Auch die Druckkunst hat in Meppel eine lange Tradition. Es gab viele Druckereien und heute ist in drei alten Speicherhäusern sogar ein Druckereimuseum zu besichtigen. Wenn Sie wieder auf dem Kirchplatz angekommen sind, laden die zahlreichen Caféterrassen und Gaststätten von Meppel zum gemütlichen Beisammensein ein.

    Die Route beginnt am Kirchplatz (Kerkplein). Hier können Sie nicht parken, doch in der Nähe gibt es gebührenpflichtige Parkplätze. In den Straßen im Stadtzentrum von Meppel ist die Parkzeit begrenzt. Auf den ausgewiesenen Parkplätzen dürfen Sie auch länger stehen. Orientieren Sie sich an den Hinweisschildern des Parkleitsystems. Man kann sich anhand der Schilder auch an anderen Stellen in den Rundgang einklinken.

    Was Sie zu sehen bekommen

    Startpunkt: Kerkplein 4
    7941 BE Meppel
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    Das Stedelijk Museum Meppel (SMM, Städtisches Museum Meppel) ist der kulturelle Treffpunkt im Herzen der Stadt Meppel. Es ist eine Fundgrube für regionale Kunst von überregionaler Bedeutung.

    Stedelijk Museum Meppel
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    Die Mühle De Vlijt ist recht jungen Datums: Sie wurde 2002 wieder aufgebaut und ist die zweite Mühle der Stadt Meppel. Von der anderen Kanalseite aus ist sie ein viel fotografiertes Motiv. Es gibt konkrete Pläne, aus der Mühle eine Senfmühle zu machen.

    Mühle De Vlijt
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    Blei, Tinte und stampfende Druckerpressen Unsere Maschinen sind jeden Tag in Bewegung. Im Druckereimuseum ist alles noch voll funktionstüchtig. Erfahre selbst, wie man mit den...

    Druckereimuseum Meppel
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    Endpunkt: Kerkplein 4
    7941 BE Meppel

    Beschreibung

    Startpunkt: Kerkplein 4
    7941 BE Meppel
      • Auf dem Kerkplein ist seit über 500 Jahren donnerstags Markt. Früher gab es auf dem Platz eine Gracht, das Kerkhofdiep. Kirche und Kirchturm sind beide fast 600 Jahre alt. Im Kirchturm ist auf dem Taubenschlag ein alter Webstuhl aus 1776 zu bewundern. Neben dem Turm sehen Sie die Stadtwaage. Haben Sie alles auf dem Platz gesehen? Gehen Sie dann zur Hoofdstraat und dann nach links.
      • Die Hoofdstraat ist die größte Einkaufsstraße. Schauen Sie auch nach oben auf die Giebel der Häuser. Daran ist meist zu erkennen, dass es sich um alte Gebäude handelt, beispielsweise das Haus in der Hoofdstraat 59. Hier befindet sich noch ein prächtiger mittelalterlicher Keller aus der Mitte des 15. Jahrhunderts. Im Geschäft können Sie durch im Boden eingelassene Glasplatten in den Keller schauen. Schauen Sie bei Ihrem Rundgang auch regelmäßig nach unten. Vor mehreren Häusern sind die sogenannten Stolpersteine zu entdecken. Sie erinnern an die Juden aus Meppel, die im Krieg ihre Häuser verlassen mussten und deportiert wurden. Im Haus der Hausnr. 22 mit der Steintreppe war bis 1974 das Rathaus von Meppel. Heute steht es im Zeichen der Kunst (Kunsthuis Secretarie). Für aktuelle Ausstellungen siehe: www.kunsthuissecretarie.nl. Am Ende der Hoofdstraat geht es nach rechts in die Kruisstraat.
      • Schauen Sie sich den Treppengiebel aus dem 17. Jahrhundert beim Haus der Kruisstraat 12 etwas genauer an. Ein Stück dahinter (Kruisstraat 15) befindet sich das Schultehuis. Die Kruisstraat geht über in die Touwstraat. Links taucht nach 50 Metern der Schlossplatz (Slotplantsoen) auf.
      • Auf dem Slotplantsoen steht das Judendenkmal für die deportierten und ermordeten Meppeler Juden. Gehen Sie bis zur grünen Infotafel und dort nach rechts in den Jodensteeg.
      • Durch eine der schmalsten Gassen der Niederlande kommen Sie auf der Woldstraat aus. In der Touwstraat und der Woldstraat war das jüdische Viertel, wo viele jüdische Unternehmer ihre Läden hatten. Die Synagoge befand sich an der Stelle des Hauses mit der Infotafel. Danach gehen Sie weiter und am Ende des Jodensteeg rechts in die Woldstraat.
      • In der Woldstraat warten ein paar besondere Geschäfte und Boutiquen auf Ihren Besuch. Nach 50 Metern biegen Sie von der Woldstraat links ab. Überqueren Sie „De Wheem“ und gehen Sie links in die Grote Kerkstraat.
      • De Wheem ist einer der drei großen Plätze in der Stadt Meppel, der jahrhundertelang als Marktplatz fungiert hat. Zu Ihrer Linken sehen Sie das Gebäude namens Wheem, in dem früher das städtische Wirtshaus und die Waage untergebracht waren. Links davon steht ein vom Architekten Rietveld entworfenes Haus. Am Ende der Grote Kerkstraat überqueren Sie den Platz Prinsenplein zur „Herberg Het Plein“, der ältesten Gaststätte von ganz Meppel.
      • 1772 erhielt der Wirt seine Schankerlaubnis. Vorn hängt ein Schild mit einem Davidstern und dem Buchstaben T. Das Wirtshaus soll einst eine jüdische Teestube gewesen sein. Überqueren Sie hier die Straße und spazieren Sie auf der Prinsengracht weiter geradeaus.
      • Die gegenüberliegende Kanalseite heißt Gasgracht, da dort früher das Gaswerk war. Die Brennerei ist komplett restauriert. Vor der Emmabrug gehen Sie rechts zur Keizersgracht.
      • 1729 wohnten etwa 300 Weber in Meppel. Viele von ihnen wohnten damals an der Keizersgracht, daher stammt der Name Weberviertel (Wevershoek). Zu Hochzeiten waren in Meppel 700 Webstühle in 4 Webereien in Betrieb. Die Meppeler Web-Industrie war vor allem für das hier hergestellte Ever-Tuch bekannt: Dieses leichte Segeltuch kam unter anderem auf den Schiffen der niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC) zum Einsatz. Auf Höhe der Zuiderbrug überqueren Sie die Hoofdstraat zum Zuideindigerpad und gehen hier weiter geradeaus.
      • Der Appartementkomplex „De Looierij“ ist nach der einst hier ansässigen Gerberei benannt. Gerbereien waren immer am Wasser angesiedelt, da man das Wasser zum Spülen der Lederhaut brauchte. Gehen Sie über die Holzbrücke und dann gleich rechts auf die Harm Smeengekade.
      • Die Häuser mit den roten Dachziegeln bei Hausnummer 9 und 11 sind im Stil der Amsterdamer Schule erbaut. Nun führt die Strecke über die Sluisbrug. Die aus dem Jahr 1929 stammende Brücke vom Amsterdamer Typ ist eine Konstruktion aus Eisennieten. Auf der Brücke machen Sie kurz Halt. Stellen Sie sich beim Blick auf die Schleuse vor, wie hier früher die Frachtschiffe Richtung Rotterdam fuhren. Hinter der Brücke geht es gleich nach rechts auf die Sluisgracht und dann bis zur nächsten Kreuzung.
      • Einst war die Sluisgracht eine lebendige Straße mit vielen kleinen Läden und Betrieben. Die Mühle De Vlijt überragt deutlich die an der Gracht gelegenen Häuser. Erwartungsgemäß ist der Umbau der Mühle Ende 2018 abgeschlossen. Dann wird hier echter Meppeler Senf hergestellt. Auf der anderen Kanalseite liegt das sogenannte Bleekerseiland. Auf der Bleichwiese trockneten die Meppeler Hausfrauen früher ihre Wäsche. Gehen Sie dahinter nach rechts. Bei der nächsten Kreuzung angekommen liegt rechts die Stoombootkade. Überqueren Sie die Straße zum Druckereimuseum (Kleine Oever).
      • An der Stoombootkade kann man sich die Schiffervergangenheit von Meppel noch lebhaft vorstellen. Von hier aus legten die Schiffe unter anderem Richtung Amsterdam ab. Die auf dem Rückweg mitgenommenen Waren wurden in den zahlreichen Speicherhäusern eingelagert und von dort aus verteilt.
    • Die Druckkunst hat in Meppel eine lange Tradition. Es gab viele Druckereien, und schon 1695 war der erste Drucker in Meppel aktiv. Das Druckereimuseum befindet sich in drei alten Speicherhäusern. Gehen Sie geradeaus bis zur Kreuzung, dann rechts zum Kerkplein, Ihrem Ausgangspunkt des Rundgangs. Hier haben Sie sich eine Stärkung in einem der Cafés oder Restaurants vor Ort verdient.
    Endpunkt: Kerkplein 4
    7941 BE Meppel