Kulturerberoute Roden

Als Eschdorf hat Roden viel zu bieten: nette Läden, eine moderne Einkaufspassage, aber auch Erbgut und schöne Natur. Wer sich für das reiche kultur- und naturhistorische Erbgut von Roden interessiert, hat an dieser Route seine wahre Freude. Eine Wanderroute zu historischen Gebäuden und durch das wunderschöne Waldstück Mensingebos. Durch das Scannen der QR-Codes entlang der Route erfährt man noch mehr Wissenswertes.

Ot und Sien - Am Brink, dem Startpunkt der (langen) Route, steht die Skulptur von Ot und Sien. Das sind die Hauptfiguren aus den Kindergeschichten von Hindericus Scheepstra und Jan Ligthart. Die Bücher sind mit Zeichnungen von Cornelis Jetses wunderbar illustriert. Im Scheepstra Kabinet – ebenfalls an der Strecke – erfährt man alles über Ot und Sien und kann ein Klassenzimmer aus den 1930er Jahren begutachten.

Winsinghhof - Der Winsinghhof ist das Theater von Roden mit intimer Atmosphäre. Einst war es ein Laden mit angrenzendem Wohnhaus, in dem der Kaufmann Hendrik Winsingh um 1720 seine Waren verkaufte: Lebensmittel, Gewürze, Kerzen, Öl, Alkohol und Viehfutter. In seinem Laden konnte man „auf Pump“ kaufen, also später bezahlen.

Catharinakerk - Diese Kirche aus dem 13. Jahrhundert wurde aus Klostersteinen („Kloostermoppen“) gebaut. Am ältesten ist das Kirchenschiff. Der Chor stammt aus dem 15. Jahrhundert und wurde im Auftrag der Bewohner des nahegelegenen Landsitzes Mensinge gebaut. In der Catharinakerk ist so manches historische Inventar gut erhalten geblieben, etwa die Kanzel aus dem 17. Jahrhundert. Das Punkstück ist die Hinsz-Orgel, die am 6. Dezember 1779 in Gebrauch genommen wurde und noch heute bei der Messe zum Einsatz kommt.

Scheepstraschool - Die ehemalige öffentliche Grundschule an der Schoolstraat in Roden wurde 1894 eröffnet. Der Entwurf stammt vom Architekten Hillebrands. In der Schule befindet sich das sogenannte „Scheepstra Kabinet“. Eines der Klassenzimmer ist wie in den 1930er Jahren eingerichtet – ganz im Stil von Ot und Sien von einst.

Standbild Scheepstra - Hindericus Scheepstra – Autor der Geschichten von Ot und Sien – kam 1859 in einem Bauernhof in Roden zur Welt. Als Scheepstra den Schriftsteller Jan Ligthart und den Illustrator Cornelis Jetses kennenlernte, taten sie sich zusammen: Es entstanden die Geschichten über Ot und Sien und deren Leben auf dem Dorf in Roden. In der Nähe des Parkplatzes an der Route steht eine Bronze-Figur von Hindericus Scheepstra.

De Spieker - Der Bauernhof De Spieker am Spijkerzoom stammt wahrscheinlich aus dem 17. Jahrhundert. Der Bauernhof ist nicht nur authentisch und alt, sondern hat auch eine historische Bedeutung: Der Hof gehörte einst dem Schultheiß von Roden, bei dem die Bevölkerung ihre Steuern zahlen musste.

Mensingebos - Das Waldstück Mensingebos, heute unter der Verwaltung von Staatsbosbeheer, hat eine wichtige Funktion für die Freizeitgestaltung der Rodener. Es wurde von den ehemaligen Bewohnern des Landsitzes Mensinge als Nutzwald für die Holzproduktion angelegt. Im Wald stößt man auf einige schöne Weiher. Dies sind die sogenannten Pingo-Ruinen, Überreste aus der letzten Eiszeit.

Moltmakersstuk - Beim Aufforsten der Heide zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde ein Heidegebiet namens Moltmakersstuk verschont. Diese Feuchtheide ist aus botanischer Sicht wertvoll (hier wachsen unter anderem Lungen-Enzian, Bärlappe und Moorlilien). Das Gebiet ist auch ein Paradies für die Wald-Klapperschlange. Und Ziegen grasen hier gern.

Havezate Mensinge - Auf dem Gelände des Landguts Mensinge liegt das Museum Havezate Mensinge. Dies ist ein einzigartiges, kleines, aber feines Museum mit dem einzigen, authentisch eingerichteten Landsitz im Norden der Niederlande. Mensinge war im 14. Jahrhundert ein Bürgschaftsdarlehen. Wer Mensinge besucht, erfährt, was sich hier in frühen Jahrhunderten alles ereignet hat.

Vasalis - In den Gärten des Landsitzes Mensinge steht ein Vasalis-Denkmal. Es ist eine Hommage an die große Dichterin M. Vasalis. Man kann jetzt seinen eigenen poetischen Gedanken nachgehen, am Denkmal Steine legen und Worte zusammensetzen.

Startpunkte:

Brink in Roden, 9 km lange Route.

Landsitz Mensinge: 5 km lange Route.

An beiden Startpunkten gibt es Parkmöglichkeiten. Die Routen sind mit blauen Schildern und Pfeilen ausgeschildert.  

Hunde sind zugelassen, sind aber mancherorts an der Leine zu führen.

Die Wege sind relativ gut begehbar. Die Route ist jedoch für Elektromobile und Personen mit eingeschränkter Mobilität nicht geeignet.

Diese Wanderroute geht auf eine Initiative von Unternehmern/lokalen Betrieben und vom Museum Havezate Mensinge zurück, wurde von der Gemeinde Noordenveld gefördert und unter Mitwirkung von Staatsbosbeheer, der Stichting Kop van Drenthe und Recreatieschap Drenthe realisiert.