Rolder Eschflur

2 Stunde 13 Minuten (10.0 km)

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  • Früher war das Reisen ein beschwerliches Unterfangen, doch Wanderer verirrten sich hier nie. Der hohe Turm von Rolde diente ihnen als Wegweiser. Seitdem hat sich viel verändert, aber Rolde mit seinem hohen Turm und Balloo sind charakteristische Angerdörfer geblieben.

    Die 9,5 km lange Wanderroute „Rolder Eschflur“ führt Sie durch die Landschaft Drenthes zwischen den Orten Rolde und Balloo. Durst und Appetit stillen Sie auf dieser Wanderung am besten am Start und Ziel in Rolde.

    Vor Jahrhundert…

    Früher war das Reisen ein beschwerliches Unterfangen, doch Wanderer verirrten sich hier nie. Der hohe Turm von Rolde diente ihnen als Wegweiser. Seitdem hat sich viel verändert, aber Rolde mit seinem hohen Turm und Balloo sind charakteristische Angerdörfer geblieben.

    Die 9,5 km lange Wanderroute „Rolder Eschflur“ führt Sie durch die Landschaft Drenthes zwischen den Orten Rolde und Balloo. Durst und Appetit stillen Sie auf dieser Wanderung am besten am Start und Ziel in Rolde.

    Vor Jahrhunderten stimmten berühmte Wanderer ein Loblied auf die schönen Naturlandschaften an – außer auf die Heide. Davon gab es mehr als genug, die Landschaft war recht eintönig. Sobald sie ein Dorf erblickten, machte ihr Herz vor Freude Sprünge. Früher war das Reisen ein beschwerliches Unterfangen, doch sie verirrten sich hier nie. Der hohe Turm von Rolde diente ihnen aus allen Himmelsrichtungen als Wegweiser. Inzwischen hat sich viel verändert, aber der Kirchturm steht noch und Rolde und Balloo sind nach wie vor charakteristische Angerdörfer.

    Die Wanderroute ist sehr abwechslungsreich. Sie wandern über einen ehemaligen Bahndamm, an Grabhügeln und Hünengräbern entlang, über eine ehemaligen Kirchweg und an einer mysteriösen Mulde vorbei.

    Was Sie zu sehen bekommen

    Startpunkt: Hoofdstraat 23
    9451 BA Rolde
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    In Rolde steht die kleinste Mühle der Provinz Drenthe. Sie ist so klein, dass so manch einer die letzte Stufe nach oben nicht nehmen kann. Die namenlose Mühle wird einfach als „die Mühle von Rolde“ angedeutet. Sie steht als Erdholländer der besonderen Ar

    Mühle von Rolde
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    Hinter der schönen mittelalterlichen Kirche in Rolde befinden sich die beiden, wahrscheinlichsten, berühmtesten Hünengräber von Drenthe. Es handelt sich um die Hünengräber D17 und D18.

    Hünengräber D17 und D18
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    Endpunkt: Hoofdstraat 23
    9451 BA Rolde

    Beschreibung

    Startpunkt: Hoofdstraat 23
    9451 BA Rolde
    • Vor 1813 war Rolde das wichtigste Dorf in der Landschaft von Drenthe. Rolde ist ein uriges Angerdorf mit mehreren Dorfangern und liegt auf den Hügeln des Rolderrug. Am Grote Brink dominiert die auf einer leichten Anhöhe stehende, achteckige Mühle aus dem Jahre 1873 das Ortsbild. In dieser Getreidemühle befinden sich gleich zwei Mahlsteine. Bis 1919 stand auf dem Dorfanger noch eine Windmühle. Auf der Wiese am Grote Brink findet schon seit 1785 jeden zweiten Dienstag im September der Roldermarkt statt. Zum 200-jährigen Jubiläum dieses Marktes wurde 1985 die Skulptur des Waldhornbläsers aufgestellt. Die niederländisch-reformierte Kirche stammt aus dem 15. Jahrhundert, doch Ausgrabungen zufolge hat an dieser Stelle schon im 9. oder 10. Jahrhundert eine Kirche aus Holz gestanden. Im 13. Jahrhundert wurde diese durch eine Kirche aus Stein ersetzt. Bis 1688 hielt das Oberste Gericht von Drenthe („Etstoel“) seine Sitzungen in der Kirche ab. Schöne Glasmalereien zieren die Fenster im Chor. Sie symbolisieren die ehemaligen sechs Distrikte von Drenthe („Dingspelen“), die als Rechtsgebiete die Zuständigkeiten verteilten.
    • Die Wanderung startet mitten in Rolde. Über den Grote Brink geht es aus dem Dorf hinaus. Dabei geraten die schnurgerade aufgereihten Waldränder ins Blickfeld. Auf der Karte sieht man, dass diese Waldränder von Süden aus allesamt auf den Kirchturm von Rolde weisen. In diesem Gebiet wurden die Parzellen nach dem Turm ausgerichtet. Bis 1848 waren diese Grundstücke im gemeinschaftlichen Besitz der Bauernmarkgenossenschaft (verwaltungstechnisch ein Vorläufer der Gemeinde). Wegen der landwirtschaftlichen Neuerungen wurde es für einzelne Anteilseigner des gemeinschaftlichen Grundbesitzes gesetzlich möglich, die Abspaltung des eigenen Besitzes zu beantragen. In Rolde erfolgte die Abspaltung auf Antrag der Mitberechtigten außerhalb des Dorfkreises, was „auf wenig Begeisterung stieß“. Vielleicht hat man sich deshalb die Aufteilung leicht gemacht: Von den Außengrenzen des Dorfes aus wurden die Stücke wie bei einem Tortendiagramm in gerade Linien Richtung Kirchturm gezogen. Die „Drentsch Landbouw Genootschap“ sprach im Nachhinein abschätzig über diese unpraktischen „keilförmigen Parzellen“. Die Aufteilung der Ländereien ist hier in Drenthe ausnahmsweise noch gut zu erkennen.
    • Dort, wo einst die Ferienkolonie „’t Ruige Veld“ war, steht das Tor aus Schmiedeeisen des jüdischen Friedhofs, neben der einzigen Esskastanie zwischen all den Kiefern. Hier liegt auch noch ein Grabstein von Aaron Leezer.
    • Sie wandern ein Stück über den ehemaligen Bahndamm der Zugverbindung Assen-Stadskanaal, die 1905 von der „N.V. Noord Ooster Locaal Spoorweg (NOLS)“ in Betrieb genommen wurde. Diese Bahnlinie wurde später von den nationalen „Staatsspoorwegen (S.S.)“ übernommen, die sich 1937 nach der Fusion mit der „Hollandse IJzeren Spoorweg Maatschappij (H.IJ.S.M.)“ zur heutigen „N.V. Nederlandse Spoorwegen (NS)“ umbenannte. Zu Glanzzeiten fuhren pro Tag acht Züge hin und zurück, doch 1947 wurde der Personenverkehr eingestellt. In den 1970er Jahren wurden zum letzten Mal Güter transportiert, nämlich Material für die Erdgasleitungen der Gasunie. Nach dem Ende der Bahnlinie ist es nicht gelungen, genügend Förderung und Geldmittel für den Erhalt einer Museumsbahn aufzutreiben.
    • Sie wandern durch ein Waldstück namens Tumulibos. Tumuli ist der lateinische Plural für Tumulus und bedeutet Grabhügel. In diesem Gebiet sind über 35 frühzeitliche Grabhügel erhalten. Einst waren es über 150. Die Hügel liegen auf bewaldetem Gelände zwischen der Verbindungsstraße Assen-Rolde und auf der Höhe von Balloo.
    • Das Dorf Balloo in Drenthe ist für seine zahlreichen archäologischen Funde in der Umgebung bekannt. Die alte Kulturlandschaft, in der das Land über Jahrtausende bewirtschaftet wurde, ist noch erkennbar. Das Angerdorf bestand schon im frühen Mittelalter aus sieben Hofstellen, die eine Art Steuerabgabe zahlten. Drei (bischöfliche) Höfe waren jedoch davon befreit, sie waren bereits „Chefsache“. Denn der Bischof von Utrecht war damals der regierende Landesfürst.
    • Am Ortsrand von Balloo führt die Route quer über eine Wiese. Diese jahrhundertealte Strecke war der Kirchweg nach Rolde. Einige ähnliche Wege im Umland, die auch direkt zu einer Kirche führen, sind noch erhalten. Die ältesten davon sind nach strengen Vorschriften für eine ordnungsgemäße Bestattung der Toten aus dem 8. Jahrhundert entstanden. Daher werden sie nicht nur Kirchweg, sondern zuweilen auch Leichenweg, Totenweg oder Rehweg genannt. Über Jahrhunderte hinweg blieb dies wie hier die feste Route über Felder und Auen.
    • Hinter Balloo kommen Sie am Monument Balloërkuil vorbei. Dabei handelt es sich um eine Flugsandebene, die 1846 in den Besitz der Provinz überging. Wenn die Vergangenheit bei nur vagen Quellen verklärt wird, entsteht eine ganz eigene Wahrheit. Man sagt, in dieser mystischen Flugsandmulde sei früher Recht gesprochen worden. Geologisch betrachtet kann dies gar nicht die Mulde sein, in der im Mittelalter Versammlungen abgehalten sein sollen. Dennoch ist die Balloërkuil ein faszinierender, mythischer Ort.
    • Kurz dahinter taucht der alte, von der NOLS gebaute Bahnhof von Rolde auf, der inzwischen als Wohnhaus dient.
    • Im Umland von Rolde gibt es drei Hünengräber. Zwei davon (D17 und D18) liegen an der Strecke und zählen zu den bekanntesten der Niederlande. Die ersten, echten Bauern in Drenthe haben auch die Hünengräber errichtet. Archäologen haben die Erbauer dieser Gräber in die sogenannte Trichterbecherkultur eingeordnet. Dieser Name beruht auf einem markanten trichterförmigen Becher. Um 2850 v. Chr. neigt sich mit der Trichterbecherkultur auch die Zeit der Hünengräber dem Ende zu. Stattdessen wurden nunmehr für individuelle Bestattungen Grabhügel errichtet.
    • Hier endet die Wanderung „Rolder Eschflur“. Gönnen Sie sich zum Abschluss etwas Leckeres in einem Café oder Restaurant vor Ort und lassen Sie diese schöne Wanderung noch einmal Revue passieren.
    Endpunkt: Hoofdstraat 23
    9451 BA Rolde